Das Modell ermöglicht den Gesamtüberblick am Schaffhauser Rheinufer
Stadtmodelle sind wichtige und zeitgemässe Planungsinstrumente für die Stadtentwicklung.
Aufgrund mehrmaligen Insistierens durch SCHARF beim Städtischen Hochbauamt, das Stadtmodell öffentlich zugänglich zu präsentieren, beauftragte dieses im Jahr 2009 den Modellbauer Hans Bendel mit einer Aktualisierung des vor 40 Jahren erstellte Modells der Kernstadt Schaffhausen im M 1: 500. 2009 organisierte SCHARF eine Besichtigung des ergänzten Modells, das damals noch in einem „Schneewittlisarg“ hinter Glas geschützt im Gang des Tiefbauamtes stand.
Es freut uns, dass dem neuen Stadtplanungsamt Schaffhausen am Kirchhofplatz 19 unter der Leitung von Jens Andersen dieser wichtige Schritt hin zum wichtigen Arbeitsinstrument ‚Stadtmodell im Alltag’ in pragmatischer Art und Weise gelungen ist.
Stein am Rhein – die wenigsten wissen, dass es auch dort ein Modell gibt – tut sich mit dem Erbe von Modellbauer Kurt Frei noch schwer. Das detailreiche Modell im M 1 : 250 der Altstadt und dem umliegenden Gebiet ausserhalb der historischen Stadtmauer inkl. der Rheinbrücke und dem Gebiet um ‚Burg’, ist im ‚Wöschhüsli’ beim Obertor zwar aufgestellt, aber bis heute nicht öffentlich zu sehen. SCHARF begrüsst die Bemühungen einiger initiativer Fachpersonen, dieses Modell für die Vermittlung anstehender städtebaulicher Veränderungen zugänglich zu machen und es gleichzeitig als anschauliches Planungsinstrument für die Stadtentwicklung zu nutzen. Wie in Schaffhausen müssten die neusten Bauten ergänzt und auch der Modellperimeter erweitert werden. Das Modell könnte in die touristischen Stadtführungen integriert werden und so einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des räumlich komplexen historischen Stadtgefüges leisten, bei dem es nicht nur um den bebauten – sondern vielmehr auch um den freien Zwischenraum geht.
Stadtmodell Schaffhausen:
Stadtplanung Schaffhausen, Kirchhofplatz 19, 8200 Schaffhausen
Modell Kernstadt: Hans Bendel Schaffhausen, bisherige Modellerweiterungen: Gnädinger Modellbau St. Gallen. Während der Bürozeiten können jederzeit Termine für Modellbesichtigungen und Projekterläuterungen vereinbart werden. Tel. +41 52 633 53 88 Modell Schaffhausen (Zustand 2014): Die Kernstadt im M 1 : 500 aus den 60-er Jahren wurde inzwischen mit den umliegenden Quartieren ergänzt. Die neue Stadterweiterung hinter dem Bahnhof mit den Teilprojekten Durachweg, Amag, Bleiche wurde bei der Planung noch ohne ein dafür prädestiniertes städtebauliches Gesamtmodell entwickelt.SCHARF hat sich in den vergangenen Jahren schon einige Male um das Schaffhauser Stadtmodell gekümmert:
Scharffokus 09 04, Seite 1-7
Veranstaltung: 10. Dezember 2009 «Stadtmodell Schaffhausen»
Stadtmodell Stein am Rhein:
‚Wöschhüsli’ Stein am Rhein, Obertor 8260 Stein am Rhein
Modell: Kurt Frei Modellbau Stein am Rhein Besichtigungsmöglichkeit: Während der Bürozeiten nach Voranmeldung bei der Stadtkanzlei Stein am Rhein Tel. +41 52 742 20 22 oder bei Tourismus Stein am Rhein Tel. +41 52 74 20 90 Stadtmodell Stein am Rhein, Zustand 2000, M 1 : 250, mit Kernstadt, Rheinbrücke und die andere Seite Burg Das historische Stadtgefüge müsste für den Diskurs der städtebaulichen Problemstellungen ausserhalb der Kernstadt sinnvollerweise durch Modellteile erweitert werden.Fazit:
In der Fachwelt sind die Chancen von Stadtmodellen als Anschauungs- und Planungsinstrument längst erkannt.
Viele Städte entscheiden sich für ein sog. digitales 3-D Modell auf Grund der inzwischen flächendeckend vorhandenen Geo-Daten (eine Mischung aus Flug- Satellitenaufnahmen und Vermessungsdaten).
Viele Sachverständige kritisieren aber das digitale Modell und sein grösstes Handicap: dass dieses für den Nutzer trotz ‚virtueller Realität’ immer nur ‚zweidimensional’ auf dem Bildschirm und auf einem Ausdruck zu erleben ist.
Das ist der Hauptgrund, wieso viele Stadtplanungsämter weiterhin ein analoges Stadtmodell pflegen und als Planungsinstrument nutzen. Durch die Reduktion des Detailierungsgrades legt ein Modell immer den Fokus auf das gesamtheitlich Wichtige und abstrahiert die sonst gewohnte naturalistische Wahrnehmung, die wir von Flugaufnahmen kennen.
Der uneingeschränkten Möglichkeit eines Betrachters, seine Position zum Modell beliebig zu verändern bleibt einzigartig. Für eine nachhaltig wirksame Stadtentwicklung ist das Modell daher ein unverzichtbares Planungs- und Vermittlungsinstrument, mit dem räumliche Situationen hinsichtlich ihrer Veränderung analog simuliert werden können.